Nackt und nass und manchmal quakt´s

Krötenpäar im Wasser
Foto: U. Zeeb

Wer kennt sie nicht, diese Verwandlungskünstler: Sowohl im Wasser als auch an Land sind sie zu Hause, und manche machen sich durch lautes Quaken bemerkbar.

Frösche, Kröten und Unken, Molche und Salamander gehören zur faszinierenden Welt der Amphibien, auch Lurche genannt. Insgesamt gibt es 21 heimische Arten.

Vor allem während der Laichzeiten sind die Lurche in Gefahr: Jedes Jahr werden Tausende Kröten und Frösche während ihrer Wanderungen Opfer des Straßenverkehrs.

Aber nicht nur der Verkehr bedroht die Amphibien: Noch problematischer ist die Zerstörung von Lebensräumen und Laichgewässern und die zunehmend eintönige Landschaft. Denn die Lurche können langfristig nur überleben, wenn ihre Lebensräume erhalten bleiben. Der Alpen-Kammmolch und die Rotbauchunke sind unmittelbar vom Aussterben bedroht, mancherorts sogar schon verschwunden. Viele andere Populationen sind bedenklich zurückgegangen. Wie stark die verschiedenen Arten bedroht sind, belegt die Rote Liste.

Amphibienvorkommen in Remshalden

In Remshalden kommen flächendeckend, allerdings mit rückläufiger Tendenz Erdkröten vor. Sie laichen in Gartenteichen, in Regenrückhaltebecken und in größerer Zahl im Teich in der Buchhalde. Da Erdkröten in der Regel im Sommer und Winter nicht in Wassernähesondern in Wiesen, Gärten und im Wald leben, wandern sie im Frühjahr zu ihren Laichgewässern und setzen sich bei ihren Wanderungen zahlreichen Gefahren aus. Die größte Gefahr droht dabei vom Autoverkehr. In Remshalden ist so ein Gefahrenpunkt die Landstrasse zwischen Grunbach und Buoch am Ortsausgang Grunbach und in der Buchhalde.
Deshalb wird dort seit mehr als 10 Jahren ein Krötenschutzzaun errichtet, seit ein paar Jahren vom Bauhof der Gemeinde und Freiwillige vom BUND sammeln während der Hauptwanderzeit im März, bzw. April ( witterungsabhängig) abends die Kröten entlang des Schutzzaunes und von der Straße ab und tragen sie an ihr Laichgewässer. Diese Maßnahme hat in den ersten Jahren zu einer erfreulichen Stabilisierung des Bestandes geführt. Seit 2-3 Jahren bricht aber auch diese Population ein, dieses Phänomen ist allgemein zu beobachten. Als Ursache wird eine Pilzerkrankung vermutet, die die Amphibienbestände stark dezimiert. Deshalb ist die Maßnahme zur Laichzeit besonders wichtig auch wenn es nicht mehr so viele Kröten sind, die unterwegs sind. Je kleiner die Gesamtpopulation umso wichtiger ist das Überleben jedes einzelnen Tieres. Der Grasfroschanteil ist ebenfalls sehr dezimiert. Zuletzt gab es 2010 richtig viel Grasfroschlaich im Teich in der Buchhalde. Das läßt hoffen, dass sich auch dieser Bestand irgendwann erholen kann

Bekannte Amphibienwanderstrecken sind die Straße entlang am Zehntenbach zum Bauersberger Hof, dort ist das Wanderziel das Regenrückhaltebecken. Dort finden sich auch immer wieder Feuersalamander, die im Gegensatz zu Molchen und Fröschen ihre Larven in kleine saubere Bäche ablegen aber auch nachts auf Wanderschaft sind. Der Weg in Verlängerung desr Seegasse in Geradstetten auch dort ist das Regenrückhaltebecken Laichgewässer von Grasfrosch und Erdkröte. Ein sehr geschrumpftes Feuersalemandervorkommen befindet sich auch noch in Hebsack.

Rund um Buoch gab es bis vor wenigen Jahren auch noch ein kleines Gelbbauchunkenvorkommen, das aber wohl erloschen ist. Gelbbauchunken sind besondere Spezialisten was ihre Laichgewässer anlangt. Sie bevorzugen kleine, sich schnell erwärmende möglichst vegetationsfreie Tümpel oder Fahrspuren in Waldwegen. Wenn diese im Somer austrockenen sind die schnellwachsenden Quappen der Gelbbauchunken bereits fertig entwickelt. Das Gewässer ist dann aber auch frei von natürlichen Fressfeinden wie zum Beispiel Libellenlarven.

Wer Amphibienbeobachtungen macht kann sie uns gerne mitteilen. Wir geben diese dann an die Naturschutzbehörden zur Kartierung weiter. Ihre Nachricht geht am bestenan ursula.zeeb@bund.net

 

 

 

 

 

 



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