Bald machen sich Millionen Frösche, Kröten und Molche auf den oft kilometerweiten Weg in die Laichgebiete. Dabei müssen sie an vielen Stellen stark befahrene Straßen überqueren. Deshalb der Appell an Autofahrer*innen, besonders achtsam zu sein.
Wenn die Temperaturen wieder steigen, erwachen Millionen Frösche, Kröten und Molche aus der Winterstarre. Sie verlassen ihre Winterquartiere und steuern die oft mehrere Kilometer entfernten Laichgebiete an. Meist suchen sie den Teich, Tümpel oder Wassergraben auf, in dem sie selbst auf die Welt gekommen sind.

- Erdkrötenpaar auf der Straße

- Springfrosch auf der Straße
Tiere sind auf den Schutz der Helfer*innen angewiesen
Ab Temperaturen von ca 6 ° C, sind die Tiere auf ihren z. Teil langen Wanderungen. Häufig sind sie auf den Schutz vieler ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer angewiesen, denn viele Straßen zerschneiden die Wanderwege und werden in der Nacht zum Risiko für die langsamen Tiere. Tausende Amphibien kommen sprichwörtlich unter die Räder. Informieren Sie sich und fahren Sie in Amphibien-Wandergebieten langsam. Wer motorisiert unterwegs ist sollte auch auf die vielen ehrenamtlichen Aktiven achten, die nun im Einsatz sind und die Tiere zum Beispiel am Straßenrand an Krötenzäunen aufsammeln. Wenn die Temperaturen wieder sinken können, kann sich die Wanderung noch über mehrere Wochen ziehen.
Der BUND ruft dazu auf, Kröten, die sich auf Fahrbahnen befinden, anzufassen und sie in deren Laufrichtung über die Straße zu tragen. Natürlich darf die eigene Sicherheit auf der Straße damit nicht gefährdet werden. Hinterher ist Händewaschen wichtig, damit das Sekret der Krötenhaut nicht in Kontakt mit den menschlichen Schleimhäuten kommt.
Amphibienschutz auch in Corona-Zeiten möglich
Vergangene Woche hat es das baden-württembergische Sozialministerium bestätigt: Amphibienschutz ist auch in Corona-Zeiten möglich. So können auch in diesem Jahr ehrenamtliche Naturschützer Frösche & Co. vor dem Tod auf der Straße retten. Sie errichten unter Einhaltung der Abstandsregeln mobile Schutzzäune und setzen sich bei Straßenbau-Behörden dafür ein, dass fest installierte Amphibien-Unterführungen eingerichtet werden. Sie dürfen auch nach 20 Uhr die Tiere aufsammeln. Sie zählen und bestimmen sie und setzen sie auf der gegenüberliegenden Straßenseite wieder aus.
Biodiversitätskrise macht auch vor Amphibien nicht halt
Der Schutz der 18 heimischen Amphibienarten ist bei den beiden Naturschutzverbänden in Baden-Württemberg seit Jahrzehnten ein wichtiges Thema, denn auch bei den Amphibien zeigt sich die Biodiversitätskrise in ihrer vollen Härte. Die Bestände von dreizehn der 18 heimischen Amphibienarten sind in stetigem Rückgang begriffen. Amphibienschutz ist heute wichtiger denn je.
Aufgrund des Klimawandels ist übrigens damit zu rechnen, dass sich die Kriechtiere immer früher im Jahr zur Fortpflanzung an die Gewässer begeben, aus denen sie selbst geschlüpft sind. Werden unsere Winter weiterhin immer milder, dann erwachen auch die Amphibien früher aus ihrer Winterstarre.
Was Sie sonst noch für Amphibien tun können:
- Kleingewässer anlegen: Wenn möglich, in jeder Kommune Tümpel unterschiedlicher Tiefe in der Nähe von geeigneten Landlebensräumen und fischfreien Gewässern anlegen. Sie sind wichtiger aquatischer Lebensraum und dienen der Fortpflanzung.
- Bereits bestehende Kleingewässer pflegen: Laub oder anderes organisches Material muss herausgefischt werden, sonst verlandet das Gewässer zunehmend
- Aussetzen von Fischen verbieten: Diese fressen den Amphibiennchwuchs.
- Extensive Nutzung der Landwirtschaft: Das bedeutet möglichst geringe Eingriffe des Menschen in die Natur und somit den Erhalt von Lebensräumen wie kleinen Tümpeln oder Steinmauern.
- Auf Pestizide, Kunstdünger und Gülle verzichten
- Breite Biotopsäume zwischen naturnahen Wäldern und Ackerflächen anlegen
- In Wäldern Totholz belassen und Gewässer freistellen, damit diese Sonne bekommen
- Die Biotopvernetzung feuchter Standorte voranbringen: Bestehende Gewässer müssen gepflegt werden und neue als Trittsteine angelegt werden